Kurze, schöpferische Pause die letzten Tage. Mehr in sich gehen als Aus. Grosse Veränderungen stehen an. Alles braucht seine Zeit. Der Blick für´s Wesentliche temporär etwas verschoben. Sprich Fokus auf anderes. Nicht mehr lange, ich schwör.

Heute kleiner Ausreisser. Eine Situation, wie ich sie liebe. Sehr eng involviert, weil am selben Tisch, aber nach aussen…stoisch. Keine Miene verziehen. Auf keinen Fall. Weil sonst…..übel. Aber extrem schwierig. Situationskomik par excellence.

Wer ab und zu mit der SBB unterwegs ist, in diesen Doppelstockzügen, kennt evtl. auch deren Bistros. Darin drei Tische (4er, 2er und 2,5er) und ein Stehtisch. Und Sie kennen evtl. auch die Abneignung vieler, nun sagen wir mal Menschen im Allgemeinen und der Schweizer im Besonderen, sich zu anderen, fremden Mitbürgern an den Tisch zu setzen. Prinzip Tram. Solange noch möglich alleine zu sitzen? Dann lieber alleine. Man könnte ja angequatscht werden. Und wohlmöglich zu einer Antwort genötigt sein. Gott behüte. Also lieber allein in seinem eigenem kleinen Makrokosmos.

Jetzt, zum Glück für mich, gibt es Leute, die sich einen Deut darum scheren. Das Ganze gewürzt, mit einem Bistro-Kellner, der sich selber auferlegt hat, nur zweimal im Jahr zu lächeln. Höchstens. Schweiz zwar Tourismus, aber bitte nicht mit allzuviel Freundlichkeit. Oder nur ganz verhalten. Lieber.

Es geht um diesen 2,5er Tisch. Ich weiss nicht, wer sich solche Dinge ausdenkt. Wer sitzt auf dem halben Platz?? Doch maximal jemand der eigenen Familie, oder der einem Nahe steht. Muss ja nicht zwingend einen Zusammenhang haben. 😉 Egal. Ich sass zuerst. Alleine. Es folgt ein Typ in meinem Alter. Auch ziemlich ähnlich von der Art her, denke ich mal. Man verstand sich, ohne Worte. Der sass dann mir gegenüber auf dem 1,5er Platz. Bestellte, und freute sich, offensichtlich, auf eine entspannte Reise. Und dann kam SIE. Gross, Zipfelmütze, zwei grosse Koffer. Touristin. Auch offensichtlich. Sehr präsent. Aber nicht unbedingt im Sinne von Geschenk. Das hatte mein Gegenüber. Weil, der halbe Platz neben ihm war der Einzige noch freie im Abteil. Und da wollte SIE hin. Ohne Widerspruch zu dulden. Weil, er regte sich kurz. Ein Widerstand. Aber nur ganz kurz. Quasi nicht nur Krim, sondern auch Bistro in Schweizer Zügen. Zwei Salzsäulen auf 1,5 Plätzen. Hammer. Nur nicht berühren. Auf keinen Fall. Und sei das Alles nicht genug, kam dann auch noch der Kellner zum Zug. Im wahrsten Sinn des Wortes. Madam hatte Hunger, wollte essen und wissen, was es gibt. Es gab die Karte. Eigentlich gab es zwei. Zuerst die Rote. Vom Kellner an Madame. Weil Madam etwas harsch. Kellner harscher. Dann gab es noch die Speisekarte. Die sagte Madam aber nicht zu. Dafür sagte sie dem Kellner, was sie gerne hätte. Der Kellner sagte lieber mal gar nichts mehr. Und dann wollte Madam ein Bier. Es standen zwei zur Auswahl. Mein Gegenüber und ich rieten ihr zu Zweitem. Was Madam zwar mürrisch, aber erstaunlicherweise doch zur Kenntnis nahm. Und kurz darauf den Kellner anblaffte, dieses Bier sei wohl alkoholfrei. Haben Sie mal sich einen Kellner, der nie lächelt, noch ernster schauen und sich verschlucken sehen? Ein Klassiker. Und sei das Alles noch nicht genug, blafft jetzt auch noch eine ältere Dame am Vierertisch einen der Herren am Zweiertisch an, er möchte nun doch endlich mal aufhören zu reden wie ein Wasserfall…

Ich komme gar nicht mehr mit mit Schreiben. Das Leben hat mich wieder 😉 Danke, Prisca

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