Letzten Sonntag musste ich. Es ging nicht anders. Obwohl ich es ansonsten tunlichst zu meiden suche. Den Besuch der Filiale eines Grossverteilers im HB. Besonders am Sonntag. Haben Sie sich das schon einmal angetan? Dann wissen Sie, von was ich spreche. Ich will mich jetzt nicht in Phrasen wie Schlachtfeld, rechtefreie Zone oder Kriegsgebiet ergehen. Dass dann doch nicht. Aber es geht in diese Richtung. Ausser das nicht geschossen wird. Noch nicht. Ich fürchte aber….. Ist übrigens nicht nur am HB so. Gehen Sie mal zum Bahnhof Stadelhofen. Nulltoleranz.
Insbesondere, wenn Sie keine klare Strategie, Plan und/oder Einkaufsliste haben. Sprich, wenn Sie schon bei der Milch stehen und Ihnen in den Sinn kommt, rechtsumkehrt zu machen um die vergessene Zitrone zu holen. Nulltoleranz, sage ich da nur. Der Strom der Massen bewegt sich vom Eingang durch den Laden zur Kasse. Punkt. Eine Andere Richtung ist nicht vorgesehen. Auch nicht, wenn King Kong, eine Horde wilder Hunde und Godzilla gleichzeitig auf Seite der Kassen einfallen würden. Masse. Strom. Manchmal habe ich übrigens das Gefühl sie sind. Godzilla, Hunde und der Affe. Und sitzen…… Aber ich will niemanden anfeinden. Eine Richtung. Aus. Ende. Amen. Nulltoleranz. Und ich bin beileibe kein Gartenzwerg. Wenn ich dann mal kehrt mache, weil ich die verd….. Zitrone schon wieder vergessen habe und ich in entsprechender Laune bin, also quasi mal NICHT im Flow, dann hat dies durchaus etwas von einem Bergepanzer, der auf der Stelle dreht und dann losrasselt. Sagt man. Ich seh das naturgemäss differenzierter. Ganz kleiner Panzer. Vielleicht. Wenn überhaupt.
Gibt noch mehr so Beispiele. Gehen Sie mal leicht besäuselt, mit einem Kind und einem Koffer an der Hand zu einem Taxistand und deuten auf das DRITTE Auto in der Reihe. Weil Sie genau dieses haben wollen. Wegen dem Fahrer. Der den Eindruck vermittelt, zumindest optisch, zu wissen, in welcher Stadt er sich gerade befindet und man hier Deutsch und oder Englisch spricht. Und noch ein paar andere Sprachen. Nicht aber unbedingt…Naja, was exotisches halt. Nulltoleranz. Zumindest von den vorderen beiden Fahrern. Wenn Sie dann sagen, dass Sie nur bis zum Kunsthaus wollen, dann auch von Ihrem Auserwählten. Spätestens.
Ich bin da etwas anders gestrickt. Vielleicht auch, weil ich kein Auto besitze. Wenn ich denn mal Eines fahre, dann lasse ich Fussgängern, Velofahrern und Links- sowie Rechtseinbiegern gerne mal den Vortritt. Verbunden mit einer freundlichen Geste mit der Hand und einem Lächeln auf den Lippen. Flow halt. Das freut die eben Erwähnten, meistens, selten aber meine Hintermänner und -frauen. Ich plädiere hier halt für mehr Rücksichtnahme, Toleranz und auch mal ein Auge zudrücken.
Bis heute. Seit heute ist alles anders. Zur Erlangung eines bestimmten Fahrausweises, musste ich einen Sehtest absolvieren. War nicht ganz so schlimm, wie Sie vielleicht denken. Zumindest konnte ich die Frage der Optikerin nach der Buchstabenreihe fast korrekt mit den darin enthaltenen Werten beantworten und nicht mit “welche Buchstabenreihe?”. Also mit Links. Nicht mit Links, wie Sie jetzt meinen. Mit meinem linken Auge. Leider nicht mit dem Rechten. Mit dem dürfte ich nicht mehr fahren. In Kombination, Links UND Rechts gleichzeitig, geht es aber.

Das heisst, ich werde in Zukunft leider kein Auge mehr zudrücken können. Dürfen. Hüten Sie sich…

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