Erst kürzlich mal sah ich ihn wieder. In einer amerikanischen Fernsehserie. Den nackten Mann. Jetzt meinen sie sicher, das ist
ja nichts Besonderes. Heutzutage sieht man überall und zu jeder Tages- und Nachtzeit einen nackten Mann. Sogar beim Fussball. Wenn wieder einer mit baumelndem Gemächt über den Rasen sprintet. Und der dickliche Security hinterher. Der aber angezogen. Zum Glück. Letztens sah man sogar einige in den Alpen. Beim Wandern. Oder auf dem Velo. Na, ich weiss ja nicht, ob die wissen, was sie uns, den anderen Verkehrsteilnehmern, damit antun. Jenen, die hinter so einem nackten Radler fahren. Müssen. Weil, nur schon aufgrund der Körperhaltung
auf so einem Rennvelo. Mir reichen die schon angezogen. Und jetzt stellen sie sich mal das gleiche vor. Aber nackt. Was streckt er ihnen dann ins Gesicht? Eben.

Aber all diese Nackten meine ich gar nicht. Der nackte Mann ist eine Strategie. Und die gibt es nicht nur fiktiv in irgendwelchen TV-Serien, nein, die existiert wirklich. Selber ausprobiert. In jungen Jahren,
zugegeben. Mit nachweisslichem Erfolg. Sie können ruhig Fragen. Meine damaligen Partnerinnen. Es ist eine Strategie, um eine Frau ins Bett zu bekommen. Und zwar eine Frau, die sie noch nicht kennen und ein erstes Date mit ihr haben.
Weil, den nackten Mann bei einer bestehenden Partnerin anzuwenden, das kann ja Jeder. Keine Kunst. Funktioniert manchmal sogar vielleicht auch noch. Nein,
versuchen sie das mal bei einem Date. Also nicht, dass ich jetzt zum Fremdgehen aufrufen will. Ich spreche nur die Singles und Suchenden unter ihnen an. Ich
schwör! Wirklich. Ich hab’s getan. Damals. In jungen Jahren. Und es hat
funktioniert. Immer. Mit der Dame ihres Begehrens im Ausgang. Dann nach Hause, auf einen Kaffee. Oder eine Briefmarkensammlung. Vorzugsweise ihrem eigenen Zuhause. Wegen Wohlfühlgefühl und so. Und weil es lässiger aussieht. Wenn Dame
das Zimmer verlässt um mal kurz Pippi oder so. Dann rackzack Kleider weg und sich nackig auf dem Sofa drapieren. Wenn Dame schon mit ihnen im Ausgang war, sich auch noch breitquatschen lies auf einen Kaffee, Briefmarkensammlung, mit
hoch zu kommen, dann erschüttert sie nichts mehr. Auch nicht der nackte Mann. Glauben sie mir.
Wieso erzähle ich ihnen eigentlich diese Geschichte? Weil, der nackte Mann funktioniert immer noch. Auch im fortgeschrittenem Alter. Und
sie es eigentlich gar nicht beabsichtigten. Also. Sie vielleicht schon, aber ich nicht. Wirklich nicht. Nicht morgens um 07:15 bei meinem Chiropraktiker. Aber ich konnte ja wirklich nicht ahnen. Höchstens ein bisschen. Als mich die Praxisassistentin im Untersuchungszimmer platzierte mit den Worten, Sie können sich schon parat machen. Das sie, die Assistentin, damit ein anderes parat
meinte, als der Chiropraktiker am Tag vorher. Der meinte nämlich. Ausziehen! Und zwar im Kasernenhofton eines altgedienten Schleifers. Alles. Von wegen
Knochenbau und Haltung beurteilen. Assistentin meinte hinsetzen, Schuhe aus- und Potschen anziehen. Potschen sind Hausschuhe, nur im Fall. Aber Drill ist Drill. Und einmal gedient, immer gedient. Also runter damit. Mit allem. Und hinsetzen.
Und auf einmal geht die Türe auf und herein kommt? Nicht der Schleifer, sondern Assistentin. Und sieht? Den nackten Mann.
Sie wurde rot. Im Gesicht. Ich schwör. Und hat zweimal hingesehen. Er funktioniert noch. Fast….

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