Geht es ihnen auch so? Wie mir? Das sie es einfach nicht mehr hören können? Diese unsäglichen Übertreibungen? In unseren Medien, meine ich. Weil, es wird kaum mehr objektiv berichtet. Nein, meistens sogar sehr subjektiv. Ohne wirklich die Hintergründe zu kennen, oder nachzuforschen, wie ist es wirklich. Ich habe sogar das Gefühl, einer schreibt vom anderen einfach ab.
Sicher. Heutzutage muss man informiert sein. Man muss. Ich schwör. Weil, solche Sätze wie vor noch nicht all zu langer Zeit “wir haben es doch nicht gewusst”, die darf es heutzutage eigentlich gar nicht mehr geben. Man weiss es. Oder, zumindest, man könnte es wissen. Jeder. Durch die modernen Medien hat man ja jederzeit, quasi rund um die Uhr, Zugang zu Informationen. Überall. Immer. Wer sich heute noch auf “ich habe es doch nicht gewusst” beruft, der handelt fahrlässig. Und zwar gröber. Oder ist über Neunzig, blind und taub und kann keinen Computer bedienen. Oder will nicht. Muss er ja auch nicht. Kann jeder wie er möchte. Klar. Aber “ich habe es doch nicht gewusst”, zieht aber auch in solchen Fällen nicht mehr. Dann soll er bitte schön dazu stehen und zugeben “ich wollte es nicht wissen”!
Unsere Welt ist durch das Internet also eine kleinere geworden. Subjektiv. Objektiv ist sie gleich gross wie vor Anbeginn der Zeit. Subjektiv aber kleiner. Bei manchen sogar so klein, sie endet direkt nach dem Brett vor dem Kopf oder gleich hinter den Scheuklappen oder dem Leistungsvermögen ihrer Hirnmasse. Für andere reicht sie weiter. Deutlich sogar. Zum Glück. Es sind dann auch meistens diese weltoffenen Leute, die informiert sind. Sich informieren. Weil es sie interessiert. Aber nicht aus den Printmedien. Ich zumindest nicht. Oder nur ganz selten. Der Grund? Erstens veraltet. Nicht Printmedien an und für sich. Nein, deren Inhalt. Ich lese nicht gerne über Begebenheiten, die schon drei Tage her sind. Subjektiv. Der Inhalt ist sehr oft ausgesprochen subjektiv. Beispiel?
Kürzlich war zu lesen: Das Niederdorf in Zürich ist tot. Hat man es erschossen? Ertränkt? Mitnichten. Es sei tot, weil Hamburgerfritze und Coffeetante den Ort verlassen. Grund? Das Niederdorf sei tot, niemand sei mehr bereit ihren (ungesunden) Food und den (völlig überteuerten) Kaffee zu trinken. Es muss daher tot sein.
Liebe Leute. Ich gebe zu. Es, das Niederdorf, unterliegt einem Wandel. Wie alles auf diesem unserem Erdball. Weil, das einzig Beständige ist der Wandel. Und wer diesem Wandel nicht folgen kann oder will? Nun ja. Algengrütze. Aber tot? Ich lebe seit Jahren hier. Und tot ist hier höchstens die Mücke, die ich letztens an die Wand geklatscht habe. Es wahr Notwehr. Ich schwör. Das Niederdorf ist nicht tot. Glauben sie mir ruhig. Oder kommen sie mal vorbei und INFORMIEREN sie sich selber. Mit eigenen Augen. Objektiv.
Oder am Knabenschiessen. Der jährlich wiederkehrende Wahnsinn auf dem Albisgüetli. Da stand in den Medien zu lesen: “Der blanke Horror”! Mutter bleibt mit zwei Kindern auf einer Achterbahn stecken. Stundenlang. Notabene am höchsten Punkt der Bahn. Waaaaahhhhnnnnnsinn!! Und die Bahn müsse vorübergehend stillgelegt werden und sei brandgefährlich und überhaupt. Die Achterbahn, liebe Leute, bei der es sich um die “Wilde Maus” handelt, dürfte an ihrem höchsten Punkt wie hoch sein? 10 Meter vielleicht? Evtl. 15? Und stürzt dann nicht unmittelbar ins bodenlose, sondern schlängelt sich in leichten Bögen sanft dem Erdboden entgegen. Mutter und Kinder mussten von einem Care-Team betreut und durch eine Drehleiter der Feuerwehr geborgen werden. Haben sie das Bild der ausgefahrenen Drehleiter in den Medien gesehen? Insbesondere deren Winkel zum Fahrzeug? Nein? Dann schauen sie mal. Sie wurde quasi waagerecht über das Dach hinweg ausgefahren. Aber der reine Horror. Nur von wegen Objektivität.
Hochaktuell. Das VBS vermisst Sprengstoff. Mehrere Kilo. Eine Institution, die sogar Panzer verliert, welche man dann per Zufall in einem Stollen wieder findet. Wundert mich das? Wirklich? Aber dann der Berichterstatter. Mehrere Kilo, mit denen man ein Auto sprengen könnte. Mit mehreren Kilo, mein Herr, sprenge ich ein ganzes Haus. Für ein Auto reichen ein paar wenige hundert Gramm, Wie seinerzeit in der Rekrutenschule, als wir mit einer Grossmutter ganze Autos in seine Einzelteile zerlegten. Keine Angst. Mit Grossmutter meine ich eine etwas grössere Handgranate und nicht meine Oma.
Also informieren bitte. Informationen sind wichtig. Gell, Martin? Wenn Du das nächste Mal einen Gast am Flughafen abholst, dann informiere Dich doch vorher bitte, in welchem Terminal er ankommt. Nicht dass Du wieder umsonst zwei Stunden wartest.

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